Für mich als Plussize-Bloggerin, und für viele andere war es ein schwerer Weg sich mit sich selbst, und seinem Körper zu arrangieren.
Es ist schwer zu vergessen, wie viel Spott und Leid man durchmachen musste, und muss. Fiese Sprüche in der Schule, Arbeit oder von Freunden bleiben ewig lange im Gedächtnis. Ich möchte euch hier meinen Weg zu mehr Selbstbewusstsein beschreiben.
Dieser Post beruht nicht auf einer wissenschaftlichen Studie o.ä., es sind meine persönlichen Meilensteine zur meinem heutigen Selbstbewusstsein.
Meine schlimmste Erinnerung bezüglich Hohn und Spott,war der Sportunterricht.
Ich erinnere mich an eine art Challenge. Die ganze Klasse musste gleichzeitig von der einen Seite der Halle zu anderen laufen, wer am schnellsten war durfte aufhören, alle anderen mussten immer wieder von neu anfangen, und weiterlaufen. Ich wusste von Anfang an, das ich viele runden drehen werde. Mein Sportlehrer, und der Rest der Klasse ahnten, wer die letzte sein wird. Bevor es also losging wurde ich schon belächelt, und geärgert.
Sprüche bleiben im Gedächtnis, blicke…und Vorwürfe aus der Familie!
Wie baue ich da mein Selbstwertgefühl auf?
1. Akzeptanz
Ich musste mich selber akzeptieren.
Auch wenn ich versucht habe, mit irgendwelche Hollywood-Diäten abzunehmen, der erste Weg den ich vollziehen musste war mich selbst zu akzeptieren.
Ich musste mir klar machen:
Ich lebe genau jetzt in diesem Moment, und ich möchte nicht mein Leben mit negativen Gedanken verschwenden.
Ich bin Mia, ich bin DICK!
Wenn mich jemand dick, oder Fett nennt, ist das eine Beschreibung die auf einer Tatsache beruht. Damit muss ich leben, genauso wie jemand, der ne krumme Nase hat! Diese Beschreibung darf mich nicht verletzten da sie nun mal wahr ist.
Ich bin dick, und wenn jemand über mich spricht mit den Worten „die dicke“ ist es nun mal das was der Person ins Auge sticht!
Akzeptier es!
Ja, ich muss sagen dass mir dieser Gedanke geholfen hat! Er kam mir immer wieder in den Sinn, wenn jemand mich dick/fett nannte! Irgendwann tat es auch nicht mehr weh.
2. Fühl dich Wohl.
Denk darüber nach warum du dich nicht wohl fühlst!
Liegt es an deinem Gewicht? Oder an anderen Faktoren, die du auf dein Gewicht schiebst?
Es gibt’s nichts was du nicht machen kannst, wen du Plussize bist.
Deswegen fange erst mal an darüber nachzudenken, was dich wirklich unglücklich macht.
Eine Beziehung zu führen, oder eventuelle Partner kennen zu lernen, wird nicht leichter, oder besser wenn du Gewicht verlierst! Dein Chef, oder deine Kollegen werden nicht netter zu dir sein, wenn du Gewicht verlierst. Das Leben wird nicht leichter, wenn du Gewicht verlierst!
Warum fühlst du dich nicht Wohl?
Liegt es wirklich an dir, oder liegt es an dem was die Gesellschaft von dir erwartet? Fühlst du dich nicht wohl, weil alle anderen um dich herum schlank sind? Fühlst du dich nicht wohl, weil man von dir erwartet dass du dich nicht wohl fühlst?
Jedes Klischee lässt sich wiederlegen!
„Du kannst dich nicht wohl fühlen, du schnaufst doch schon wenn du die Treppe hoch läufst.“
Ja! ich schnaufe OH MY GOSH sie schnauft! Meine schlanken Freunde, und Familienangehörigen schnaufen nun mal auch wenn sie die 4. Etagen zu meiner Wohnung hochlaufen. Das ist doch nichts verwerfliches!
Alles was mich unzufrieden gemacht hat, habe ich auf meinen Körper geschoben, dabei liegt es keinesfalls an meinem Körper.
„ich finde keine Kleidung die mir passt!“
„Ich finde keinen Freund“
„Ich finde keinen Job“
„ich finde keine Freunde“
„keiner interessiert sich für mich“
„niemand liebt mich“
Das sind alles Faktoren, die du ändern kannst ohne deine Gewicht zu ändern.
Wenn du akzeptierst dass du in der Übergrößen-Abteliung shoppen musst, dann wirst du auch fündig nach Kleidung die dir passt. Findest du die nicht schön? Kein Problem hier gibt’s eine Liste von Plussize-Shops wo du moderne Bekleidung findest.
Wenn du dich selber liebst, wird es auch leichter geliebt zu werden!
3. Mach was aus dir!
Erkenne was du an dir schön findest, frage andere Menschen was sie an dir schön finden. Betone deine Schönheit!
Das ist für mich einer der wichtigsten Punkte. Zu erkennen was ich an mir schön finde, und dieses zu betonen. Ich verzichte dabei bewusst auf die Seiten an mir nicht mag. Es geht nur um das was Schön ist!
Das ist natürlich nicht alles, es ist ein langer weg zur Selbstakzeptanz! Ich habe hier nur die ersten drei Punkte behandelt, die mir geholfen haben da hin zu kommen. Bei Interesse, werde ich noch weitere Punkte aufzählen, und daraus eine kleine Serie machen.
Sophie meint
Also hier in den Kommentaren zu schreiben das dick-sein nicht ungesund/gefährlich ist finde ich schon etwas heftig.. Das stimmt nämlich absolut nicht..
Und ja, vielleicht bin ich in dem Punkt intolerant, aber ich sehe bei dem heutigen Nahrungsangebot einfach kein Muss sich "Reserven anzufressen".. Demnach auch kein gesundheitlicher Aspekt.
Bis auf das finde ich den Post aber sehr schön und ich bin mir sicher dass er so manch jungen Mädchen helfen kann.